Kai Strittmatter

Die Neuerfindung der Diktatur

Wie China den digitalen Überwachungsstaat aufbaut und uns damit herausfordert
Cover: Die Neuerfindung der Diktatur
Piper Verlag, München 2018
ISBN 9783492058957
Gebunden, 288 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

China ist Boomland, längst einer der Motoren der Weltwirtschaft. Innenpolitisch blieb das Land dabei immer autoritär, außenpolitisch zurückhaltend. Doch unter Xi Jinping, dem mächtigsten Staats- und Parteichef seit Mao, erfindet sich der autoritäre Staat neu, in offener Konkurrenz zum Westen. China marschiert nun selbstbewusst in die Welt, gleichzeitig gewährt sich sein System ein Update mit den Instrumenten des 21. Jahrhunderts: Peking setzt auf Big Data und künstliche Intelligenz wie keine zweite Regierung. Die Partei glaubt, den perfektesten Überwachungsstaat schaffen zu können, den die Erde je gesehen hat. Das Ziel ist die Kontrolle der KP über alle und alles. Kai Strittmatter beschreibt die Mechanismen der Diktatur, er zeigt, wie Xi Jinping China umbaut und was diese Entwicklung für uns bedeutet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.02.2019

Rezensent Michael Radunski lernt mit Kai Strittmatter, sich vor China zu fürchten. Angesichts des Bildes von China, das der langjährige China-Korrespondent der SZ aus seinem reichen Fundus an Eindrücken und Erkenntnissen zusammensetzt, wird Radunski angst und bange. Vor allem in puncto Überwachungsstaat lässt der Autor laut Rezensent keinerlei Illusionen zu. Und demokratischer wird das Land weder durch die wirtschaftliche Öffnung noch durch das Internet, lässt er den Leser wissen. Eindrucksvoll findet Radunski Strittmatters Einblicke in die Geschichte der chinesischen Überwachung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.12.2018

Rezensent Jürgen Osterhammel hat Kai Strittmatters "Neuerfindung der Diktatur" mit Gewinn gelesen. Auf der Grundlage eingehender Quellenrecherche kann ihm der langjährige Peking-Korrespondent der SZ anschaulich darlegen, wie China mit "aggressiver Soft Power" Kritiker in aller Welt zum Schweigen bringt, sein digitales Überwachungsnetz bis an die Grenzen menschlicher Würde stetig weiter spannt und die chinesische Bevölkerung immer subtiler manipuliert. Orwell und Huxley lassen grüßen, meint der Kritiker. Strittmatter persönlicher und zugleich kritischer Blick in den "Abgrund" hat den Rezensenten beeindruckt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.11.2018

Rezensentin Claudia Wirz wird angst und bange mit Kai Strittmatters kenntnisreicher Darstellung des chinesischen Überwachungsstaats. Was der langjährige Chinakorrespondet der SZ über Wechat, Gesichtserkennung und Sozialpunktesystem berichtet, lässt sie schaudern. Daran, dass China uns in Sachen digitaler Überwachung weit voraus ist, hat sie nach der Lektüre keinen Zweifel mehr. Die Folgen der KI am Beispiel Chinas lassen Wirz unsere demokratische Verfassung preisen.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 24.10.2018

Rezensent Johnny Erling liest mit Schaudern, was Kai Strittmatter in seinem Buch über Chinas Ausbau der digitalen Überwachung zusammengetragen hat, zum Beispiel aus der Kreisstadt Rong-cheng, die als riesiges Labor für das soziale Bonitätssystem fungiert, nach dem die Bürger je nach Konformität und Anpassung mit sozialen Kreditpunkten ausgestattet werden. Dass Strittmatter dabei immer auch betont, welch enorme Entwicklung Chinas Digitalisierung genommen hat, wie clever die KP den Spagat zwischen Lenin und digitaler Zukunft meistert und wie weit das Land in Bereichen der Sprach-, Haltungs- und Gesichtserkennung ist, macht es für den Rezensenten noch schlimmer: Vor Aufschneidern hätte er keine Angst. Bis 2020 will der chinesische Staatsrat alle Pilotprojekte vereinheitlicht haben, erfährt Erling, dann kann das neue "Betriebssystem der Diktatur" gestartet und natürlich auch in andere Teile der Welt exportiert werden.