SternbilderArbeiten auf Papier
Radius Verlag, Stuttgart
2000
ISBN
9783871731976, gebunden, 88Seiten, 35,28
EUR
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 17.06.2000
Der Himmel und seine Sterne: alles schon vermessen und festgelegt, so scheint es, schreibt Kurt Oesterle. Aber wenn zwei daherkommen, die mit Überzeichnungen und Wortbildern sich noch einmal ihr eigenes Bild machen, kann dennoch wieder etwas Schönes dabei herauskommen. Bei Härtling "wird das Gedicht zur Sternwarte", meint Oesterle, er verknüpft Real-planetarisches mit seiner "mythopoetischen Wirklichkeit" und "vervollständigt" damit die Geschichte der Himmelskörper und ihrer Namen. Und der Zeichner Brodwolf hat, indem er die Sternpunkte auf der Himmelskarte neu miteinander verbindet, "das Schattenbild seines Ichs" gestaltet, wie Oesterle Hölderlin paraphrasierend formuliert. Das ästhetische Prinzip, nach dem die neuen Himmelsfiguren kreiert worden sind - der "sieche Mann", der "geduldige Greis", der "Engelsflügel" und das "Tödlein" -, so schließt er seine freundliche Besprechung, funktioniert nach dem Motto: `Der Himmel spricht nicht zu dem, der ihn kennt, sondern zu dem, der ihn sieht.`