Jana Hensel

Achtung Zone

Warum wir Ostdeutschen anders bleiben sollten
Cover: Achtung Zone
Piper Verlag, München 2009
ISBN 9783492053655
Gebunden, 176 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

In diesem Jahr wird allüberall der Geist der Einheit beschworen. Das Land müsse endlich wirklich eins werden, und das heißt vor allem: gleich. Das ist falsch, hält Jana Hensel dagegen. Ostdeutsche und Westdeutsche sind nicht gleich. Sie beschreibt die Ostdeutschen nicht als defizitäre Westdeutsche, als diejenigen, die es noch nicht auf den Standard der übrigen Bundesrepublik geschafft haben. Vielmehr sagt sie: Die Ostdeutschen haben nicht nur vor 1989, sondern auch danach anders gelebt, haben andere Erfahrungen gemacht, eine andere Geschichte gehabt. Daraus haben sie eine eigene Identität gewonnen. Diese Identität gilt es zu beschreiben. Sie ist keine Gefahr für die Einheit, sondern eine Bereicherung Deutschlands.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.10.2009

Die Erfolgs-Sachbuchautorin Jana Hensel versucht hier, stellt die reichlich verstimmte Rezensentin Renate Meinhof fest, ein "Wir" zu konstruieren, das es nicht nur nicht gibt, sondern auch niemals gab. Und was noch schlimmer ist: Dieses "Wir" des Ossis, der die Welt nicht versteht, weil es die Welt des Westens ist, ist ihr von Herzen unsympathisch. Das liest sich, so Meinhof, wie die Klagen einer verbitterten alten Frau und weigere sich, zur Kenntnis zu nehmen, dass es längst ganz andere Biografien von im Osten Geborenen gibt. Den Themen, den sich Hensel dann gesondert widmet, etwa dem Stasi-Streit zwischen Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe, sowie den ausländerfeindlichen Ausschreitungen der frühen Neunziger Jahre, zeige sie sich überdies analytisch nicht gewachsen. Also, kurz gesagt, die Rezensentin hat sich geärgert, und ist sehr dafür, dieses Buch zu vergessen und zu "begraben".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.10.2009

Unzulänglich, unintelligent und streckenweise unerträglich findet Rezensentin Susanne Schädlich dieses Buch, das ihr darüber hinaus auch arg auf Donnerschlag und Bestsellerlisten schielend kalkuliert zu sein scheint. Sie wirft Jana Hensel einen höchst beschränkten und von wenig Differenziertheit getrübten Blick auf die Wende vor, der auch noch ehemalige DDR-Bürgerrechtler diskreditiere. Auch Hensels Darstellung der Tragödie zwischen Ulrich Mühe und seiner Frau Jenny Gröllmann, die ihn bespitzelt haben soll, nimmt die Rezensentin mit fassungslosem Kopfschütteln zur Kenntnis: Am Ende stehen beide gleichermaßen als Opfer und Täter da. Gänzlich unerträglich wird es für die Rezensentin angesichts von Jana Hensels Darstellung des Überfalls von Rechtsradikalen auf ein Rostocker Asylantenheim. Hier findet sie die Verharmlosung der politischen Zustände auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nicht mehr tolerabel.