Jakob Arjouni

Bruder Kemal

Ein Kayankaya-Roman
Cover: Bruder Kemal
Diogenes Verlag, Zürich 2012
ISBN 9783257068290
Gebunden, 240 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Der Frankfurter Privatdetektiv Kayankaya ist zurück: älter, entspannter, cooler und sogar in festen Händen. Ein Mädchen verschwindet, und Kayankaya soll während der Frankfurter Buchmesse einen marokkanischen Schriftsteller beschützen. Zwei scheinbar einfache Fälle, doch zusammen führen sie zu Mord, Vergewaltigung, Entführung. Und Kayankaya kommt in den Verdacht, ein Auftragskiller zu sein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2012

Freudig begrüßt Alex Rühle den neuen Kayankaya-Krimi von Jakob Arjouni, auf den er elf Jahre warten musste. Rühle zeigt sich als großer Fan des türkischen Privatdetektivs, der in einer deutschen Pflegefamilie aufgewachsen ist und so ziemlich alle Türken-Klischees über den Haufen wirft. Wie es Arjouni in seinem fünften Kayankaya-Krimi schafft, einen Entführungsfall und die Frankfurter Buchmesse zusammen zu bringen, scheint Rühle einfach herrlich. Die Beschreibungen der Buchmesse mit ihren Aufgeregtheiten findet er treffend und höchst komisch. Überhaupt zeichnen sich Arjounis Krimis für ihn durch ihren lakonischen Witz in den Dialogen und der Schilderung verschiedener Lebenswelten aus. Bleibt für den Rezensenten nur zu hoffen, dass er nicht wieder elf Jahre auf den nächsten Fall warten muss.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.09.2012

Eine leichte Verspießung muss Rezensentin Fatma Aydemir bei Jakob Arjounis Privatdetektiv Kemal Kayankaya feststellen, der mittlerweile seit dreißig Jahren im Einsatz ist. Die "1980er-Kanaken-Coolness" hat Kayankaya gegen eine gepflegte Westend-Bürgerlichkeit eingetauscht und arbeitet jetzt als Leibwächter für gefährdete Autoren. Wie Aydemir verrät, stellen sich die Morddrohungen gegen den marokkanischen Schriftsteller bald als ein Marketing-Bluff heraus (ganz wie im richtigen Leben?). Die Islamisten allerdings, die Kayankaya bedrohen, seit er einen Zuhälter ins Gefängnis brachte und damit ihre Drogengeschäfte störte, die sind echt. Arjounis Witz und seine schön scharf gezeichneten Figuren haben der Rezensentin offenbar großen Lesegenuss bereitet, auch scheint sie die mal schillernde, mal provinzielle "Würstchen- und Aktienstadt" Frankfurt ganz gut getroffen zu finden.
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