Horst Lauinger (Hg.)

Über den Feldern

Der Erste Weltkrieg in großen Erzählungen der Weltliteratur
Cover: Über den Feldern
Manesse Verlag, München 2014
ISBN 9783717523406
Broschiert, 784 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Über alle Fronten hinweg versammelt dieses Buch 70 Glanzstücke moderner Erzählkunst aus 16 Sprachen, viele davon in Erst- oder Neuübersetzung. Mit 70 Novellen, Short Storys und Prosaskizzen, entstanden in der Mehrzahl bereits während der Kriegsjahre, von Ernest Hemingway, Stefan Zweig, Tania Blixen, Marcel Proust, Ford Madox Ford, Robert Musil, Virginia Woolf, Guillaume Apollinaire, Alfred Döblin, Joseph Conrad, Jaroslav Hašek, Isaak Babel, Bertolt Brecht, Ivo Andrić, William Faulkner, Irène Némirovsky, Gabriele d'Annunzio, Louis-Ferdinand Céline, Franz Kafka, Katherine Mansfield u.v.a. Das universelle Panorama der Jahre 1914-1918 beleuchtet menschliche Abgründe, zeigt die Realität des Kriegs und überrascht mit unvermuteten Hoffnungs- und Glücksmomenten im Frontgeschehen und an den Nebenkriegsschauplätzen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.07.2014

Ulrich Baron lobt den vielfältigen Autorenfundus, den Horst Lauinger für seinen Sammelband "Über den Feldern" zusammengetragen hat, auch wenn er sich noch etwas mehr Mut beim Verlassen des hochliterarischen Kanons gewünscht hätte. Die versammelten Werke - von Heinrich Mann über Tolstoi, Céline, Faulkner, bis Stein und Woolf ist das meiste von Rang und Namen vertreten - sind allesamt im oder kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstanden und thematisieren ihn auf die eine oder andere Weise, erklärt der Rezensent, doch so international die Autoren sind, und von so unterschiedlichem Gemüt, so unterschiedlich nähern sie sich dem Thema. Keine der Erzählungen beschwört allerdings die "nackte Wirklichkeit des Maschinenkrieges" eines (nicht vertretenen) Ernst Jüngers, eine Facette, die zwar fehlt, was aber der "Inflationierung des Grauens" entgegenwirkt, so Baron.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2014

Das Schöne an der von Horst Lauinger herausgegebenen Sammlung von Erzählungen über den Ersten Weltkrieg ist, dass viele Werke hierzulande nahezu unbekannt sind, berichtet Werner von Koppenfels. Die Wenigsten spielen tatsächlich in den Schützengräben, verrät der Rezensent, sie bewegen sich auf "Nebenkriegsschauplätzen" und in "Seelenräumen", verhandeln den Einfluss des Kriegs auf die Marginalien des zerbrochenen Alltags, oder nutzen die allgemeine Atmosphäre des Misstrauens, um zwielichtige Geschichten von Verrat, Mord und Spionage zu erzählen, fasst der Rezensent zusammen. Auch wenn dem Kritiker in dieser Sammlung Arthur Conan Doyle fehlt, findet er Lauingers Auswahl sehr gelungen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.05.2014

Die von Horst Lauinger herausgegebene Anthologie mit Erzählungen aus dem und über den Ersten Weltkrieg von 70 Autoren ist für Arno Widmann ein Zeugnis von Schönheit. Dass der Band keine Männerfantasien à la Ernst Jünger enthält, dafür aber von fern nur den Krieg berührende Texte, darunter einen von Jorge Luis Borges über Räuberbanden oder eine "ergreifende" allegorische Erzählung von Vernon Lee, trägt für den Rezensenten entscheidend zum Lesevergnügen bei. Dass nur acht Frauen Texte beisteuern und die allermeisten Autoren aus Europa stammen, scheint Widmann hingegen etwas zu bedauern.