Hans Arp

Hans Arp

Skulpturen. Eine Bestandsaufnahme
Cover: Hans Arp
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2012
ISBN 9783775733205
Gebunden, 424 Seiten, 78,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Arie Hartog, Text von Arie Hartog, bearbeitet von Kai Fischer. Deutsch-englische Ausgabe. Hans Arps (1886-1966) Formensprache revolutionierte das Nachdenken über das Medium der Skulptur. Seine Plastik verweist nicht auf Vorbilder oder Fantasien, sondern lässt imaginäre Bilder in einem offenen Prozess aufscheinen. Die große kunsthistorische Bedeutung Hans Arps wurde in den letzten Jahren von den Diskussionen über Originale und Fälschungen im Zusammenhang mit der Gründung des Arp Museums Bahnhof Rolandseck überdeckt. Zwei unabhängige Wissenschaftler, Arie Hartog und Kai Fischer vom Gerhard-Marcks-Haus in Bremen, haben die verfügbaren Daten zum bildhauerischen Gesamtwerk von Hans Arp zusammengeführt und präsentieren damit einen wichtigen Schritt zur Klärung der Diskussion. Für jede bekannte Skulptur von Hans Arp werden alle nachweisbaren Exemplare und ihr jeweiliger Status zusammengefasst. Ein einführender Essay beschreibt die posthume Entwicklung des Werkes von Arp.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.01.2013

Nach einem Blick "unter die beeindruckende Oberfläche" hat Rudolf Suter an der Bestandsaufnahme der Plastiken von Hans Arp einiges auszusetzen. Zunächst wird von der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp der Eindruck vermittelt, in der Nachlassverwaltung größtenteils alleine das Sagen zu haben, obwohl auch eine Stiftung in der Schweiz und eine in Frankreich damit betraut sind. Sie hatten die Kooperation für dieses Projekt nur verweigert, weil sie das Vorgehen der Autoren übereilt und unwissenschaftlich fanden, verrät Suter. Nachdem ans Licht gekommen war, dass die deutsche Stiftung zahlreiche Bronze- und Marmorarbeiten postum hatte anfertigen lassen, hatte diese es eilig, ihren Ruf wiederherzustellen. Der Rezensent ist auf Spuren ihrer Hast gestoßen: auf Fehler und Fehlendes. Noch mehr ärgert sich Suter aber über den offenbar kommerziellen Zweck der Bestandsaufnahme. Unverkäufliche Arbeiten (zum Beispiel in Kirchen) wurden weggelassen, Bronzen, für die bisher lediglich die Gussrechte vorhanden sind, hingegen aufgenommen. Auch der Umstand, dass die Idee für das Projekt von einem Finanzunternehmen kam, das Kredite für Kunstankäufe gibt, bringt den Rezensenten ins Grübeln: "Als ob zum Warensortiment auch gleich der Kreditgeber mitgeliefert würde."