Halldor Gudmundsson

Halldor Laxness

Eine Biografie
Cover: Halldor Laxness
btb, München 2007
ISBN 9783442751426
Gebunden, 860 Seiten, 49,95 EUR

Klappentext

Aus dem Isländischen von Helmut Lugmayr. Halldor Laxness, Sohn eines Straßenarbeiters, aufgewachsen auf dem väterlichen Bauernhof, war der bekannteste isländische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1955 bekam er den Nobelpreis für Literatur. Sein Leben umspannte fast das ganze Jahrhundert, von 1902 bis 1998. "Ich bin Taoist gewesen", bekannte er einmal, "später wurde ich auch Expressionist, Surrealist, Freudianer usw., schließlich marxistischer Mitläufer, obwohl ich Marx nie gelesen habe, weil ich eine Überempfindlichkeit gegen deutsche Philosophie hatte." Laxness Treiben, von Hollywood bis Moskau, vom katholischen Kloster bis zum kommunistischen China, steht exemplarisch für die Vielfalt literarischer Strömungen im 20. Jahrhundert, seine Verbindungen zu Deutschland und deutschen Autoren sind mannigfaltig und legendär.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.01.2008

Halldor Laxness, geboren 1902 und 1998 gestorben, gehört neben Knut Hamsun zu den bedeutendsten nordischen Romanciers des 20. Jahrhunderts, weshalb Halldor Gudmundsson ihm nun eine verlässliche und ausführliche Biografie gewidmet hat, teilt Aldo Keel anerkennend mit. Der isländische Schriftsteller, der 1955 den Literaturnobelpreis bekam, war ein Wunderkind, das schon mit 14 erstmals veröffentlichte und mit 17 sein erstes Buch vorlegte, referiert der Rezensent beeindruckt. Fasziniert beschreibt Keel die schwierigen Umstände, unter denen Laxness sein Oeuvre schuf - 1927 gab es noch keine richtigen Verlage in Island -, stellt aber zugleich fest, dass Laxness das "Glück" hatte, Island als literarisches Land erst noch schaffen zu können. Zu sprechen kommt der Rezensent auch auf Laxness' politische Neigungen zur Sowjetunion, die er als "gelobtes Land" preiste. Über die Qualität der Biografie selbst verliert Keel kein weiteres Wort und so muss man wohl davon ausgehen, dass er zufrieden damit ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2007

Was will man mehr, meint Tilman Spreckelsen, und bezeichnet Halldor Gudmundssons Biografie der isländischen Schriftstellerikone Halldor Laxness als "faktengesättigten Meilenstein", der mit seinen 850 Seiten ein ehrfurchtgebietendes Gelände absteckt, das in der nächsten Zukunft wohl nicht entscheidend erweitert werden wird, wie Spreckelsen vermutet. Allerdings scheint es bei Laxness auch recht geradlinig zuzugehen. Er wollte offenbar von Kind an der größte isländische Autor werden, und er ist es geworden. So einfach ist das auf Island. Für den auf dem Kontinent aufgewachsenen Rezensenten scheint das manchmal fast zu glatt vonstatten zu gehen, und so ist auch das Buch. "Redlich, in jeder Richtung abgesichert" schildere Gudmundsson das Leben des früh vollendeten, aber immer experimentierfreudigen und recht selbstbewussten Literaten. Anders kann sich Spreckelsen eine Lebensbeschreibung des alerten Laxness andererseits auch gar nicht vorstellen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2007

Als "spannend und kurzweilig wie ein Roman" lobt Rezensentin Kristina Maidt-Zinke die Biografie des 1998 verstorbenen isländischen Literaturnobelpreisträgers Halldor Laxness von dem Literaturwissenschaftler und Verleger Halldor Gudmundsson. Dass die vor drei Jahren in Island erschienene Lebensgeschichte des Bauernsohns, der zum berühmtesten Schriftsteller Islands avancierte, nun auf Deutsch erscheint, findet die Rezensentin "mutig", immerhin sei der Autor hier kaum bekannt. Trotzdem, man müsse kein Isländer sein, meint sie, um vom bewegten Leben Laxness' mitgerissen zu werden, dank Gudmundsson, der "trotz seiner akribischen Detaillfülle stets locker und lebendig im Ton" von dem "rastlosen Reisenden" schreibe, in dessen Haus sich internationale Künstler und Dichter ein Stelldichein gaben. Greifbar werde da die Spannung eines Mannes, der in der Literatur die Schönheit einer "beinahe ungeschriebenen Welt" zu fassen suchte, privat aber ein dominanter Egozentriker war.
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