Günter Grass

Lyrische Beute

Gedichte und Zeichnungen aus fünfzig Jahren
Cover: Lyrische Beute
Steidl Verlag, Göttingen 2004
ISBN 9783882439861
Gebunden, 253 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Geöffnete Schränke geben ihr Innenleben preis, Schneebälle haften an Brandmauern, Ratten knabbern an Schwänen, Wörter tragen ihr Futter gewendet. Das lyrische Ich lobt die Askese, hält fest, "worüber ich schreibe", träumt vom Abschied, äußert späte Wünsche. Günter Grass hat aus all seinen Gedichten 140 ausgewählt und 100 seiner Zeichnungen dazugestellt. Sie halten lyrische Momente fest: Windhühner, Vogelscheuchen, Puppen und Schnecken, überfüllte Aschenbecher und das Mädchen ohne Hände.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.12.2004

Am 8. und am 9. Februar 2003 hat sich Günter Grass in Lübeck hingesetzt und gelesen. Seine lyrische Beute aus 50 Jahren hat er dem Publikum zu Gehör gebracht. Der "mächtige Reiz" dieser nun auf CD vorliegenden Auswahl beruhe vor allem auf der "Sprechung", meint Rolf Michaelis. Wenn Grass liest, wird alles Nonverbale wichtig, findet der Kritiker: der Blick über die Brille oder die Geste mit dem kleinen Finger. Beides kann man zwar nicht wirklich hören, aber dafür das: die "Sprechung" durch den Schnauzer hindurch, "mal trompetend, mal nuschelnd, wie durch einen Vorhang vor zu raschem Verständnis warnend." Michaelis ist jedenfalls für diese Aufnahme, weil man hier einem der "großen Dichter deutscher Sprache" begegnen könne.
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