Gerhard Roth

Grundriss eines Rätsels

Roman
Cover: Grundriss eines Rätsels
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014
ISBN 9783100660688
Gebunden, 512 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Ein Schriftsteller stirbt bei einer Gasexplosion in Wien, drei tschetschenische Flüchtlinge werden ermordet, eine Apothekerin versucht sich mit ihrem Kind gegen widrige Umstände zu behaupten, ein Schauspieler kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück, eine Journalistin reist auf der Flucht vor sich selbst nach Japan, und ein alter Mann ist Augenzeuge, als 1902 in Venedig der Campanile einstürzt. In Gerhard Roths Roman der Täuschungen ist nichts, wie es scheint, und alles möglich: Die Ungewissheit ist das verborgene Abenteuer des Alltags. "Grundriss eines Rätsels" ist selbst ein Rätsel, Spiegel des großen Rätsels unseres Lebens.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.01.2015

Magischen Realismus entdeckt Ingeborg Waldinger in Gerhard Roths neuem Roman. Der hats in sich wie die alten schon, versichert Waldinger und meint "das Tor zu einem synästhetischen, zeichensatten Kosmos", das der Autor mit dieser Geschichte um sein Alter Ego, einen in Selbstauflösung befindlichen Schriftsteller, öffnet. Beschreibungsfluten und danteske Szenen entzücken die Rezensentin, manche Schwarz-Weiß-Malerei weniger. Spannend aber ist es durchweg, meint sie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.01.2015

Rezensent Jörg Magenau kann nicht verstehen, dass sich der österreichische Autor Gerhard Roth hierzulande nicht größerer Bekanntheit erfreut. Er würdigt den Schriftsteller mit Blick auf sein umfangreiches Werk als "Meister der Verrätselungen" und lässt sich auch in seinem neuen Buch "Grundriss eines Rätsels" auf eine spannende, mysteriöse und in verschiedenen Perspektiven und Teilen erzählte Reise mitnehmen. Der Kritiker liest hier die Geschichte des Schriftstellers Philip Artner, der schon im ersten Kapitel bei einer Gasexplosion umkommt, Frau, Geliebte, Kind und einen eifrigen Archiv-Mitarbeiter zurücklässt und schließlich doch wieder zu Wort kommt. Während der Lektüre folgt der Rezensent dem Autor nicht nur durch Wien, sondern auch durch zahlreiche verstrickte, zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Text und Traum oszillierende Gedankenkonstrukte, bewundert Sprache und kuriose Begebenheiten und kann schließlich doch nicht alle Rätsel der Geschichte lösen. Ein ebenso "abgründiger" wie schöner Roman, lobt der Kritiker, bei dem der Roman lange nachhallt.
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