Geert Mak

Was, wenn Europa scheitert

Cover: Was, wenn Europa scheitert
Pantheon Verlag, München 2012
ISBN 9783570551981
Broschiert, 144 Seiten, 9,99 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens. Wir müssen den europäischen Gedanken - nämlich die Unterordnung nationaler Interessen unter die Interessen Europas - in den Mittelpunkt unseres politischen Handelns rücken. Zugleich sollten wir aufhören, uns als die Erfüllungsgehilfen der Märkte und des Kapitals zu sehen. Durch eine halbherzige Europapolitik und durch falsche Maßnahmen wie Rettungsschirme entsteht täglich neues Unrecht, und die Unzufriedenheit der Bürger mit Europa wächst. In seinem neuen Buch setzt Geert Mak sich mit der aktuellen Situation Europas auseinander. Er konstatiert, dass Europa sich in einer Krise befindet, dass aber alle so tun, als wäre im Prinzip alles in bester Ordnung. Starr vor Schreck machen wir weiter wie gehabt. Dabei haben wir es nicht nur mit einer europäischen Finanzkrise zu tun, sondern wir befinden uns in einer globalen Umbruchphase, an deren Ende die Welt eine andere sein wird. Gerade jetzt brauchen wir ein starkes Europa. Denn nur ein vereintes, demokratisches Europa wird in der Lage sein, unsere Vorstellungen von Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie mit genügend Nachdruck zu vertreten und auch in Zukunft uns und unseren Nachkommen ein Leben gemäß diesen Werten zu garantieren.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.11.2012

Dass sich der niederländische Schriftsteller Geert Mak ein hochrelevantes Thema ausgesucht hat, sieht man schon daran, wer sich dazu in letzter Zeit sonst so geäußert hat, meint Rudolf Walther und verweist auf Essays von Ulrich Beck, Robert Menasse, Daniel Cohn-Bendit und Guy Verhofstadt. Doch bei aller Relevanz vermag den Rezensenten Maks Essay "Was, wenn Europa scheitert?" nicht recht zu überzeugen. Zwar spreche der Autor zentrale Probleme an, setze sich mit ihnen jedoch auf dem oberflächlichen Niveau von "Stammtischparolen" auseinander. Manche These, etwa jene, die Krise des Euro sei der Preis für die Deutsche Einheit, mutet arg krude an, während an anderer Stelle die Argumentation wirr und widersprüchlich ist, so Walther. Wenigstens in seiner Schlussthese, dass nämlich Europa in der Krise mit dem Europäischen Rat und der Europäischen Zentralbank von Organen ohne demokratische Legitimierung regiert werde, trage dieser "etwas beliebig zusammengestoppelte Essay" etwas Plausibles zur Debatte bei, meint der insgesamt enttäuschte Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.11.2012

Nicht nur für den Fall von Europas Scheitern, auch vom gegenwärtigen Zustand der EU entwirft Geert Mak in seiner Streitschrift "Was, wenn Europa scheitert" ein düsteres Bild: Deutschland tendiere dazu, die Staatengemeinschaft zu dominieren, ohne dabei eine "stabile Euro-Empathie" zu entwickeln, fasst Christian Thomas zusammen, der darin einen "bösen Echoraum" vom Ausbeuterland Deutschland heraufbeschworen sieht. Neben den deutschen Interessen werde Europa zudem von den Interessen des freien Marktes dominiert, auch von außen und Übersee. Ob ein Scheitern trotz allem abwendbar ist, lässt der Rezensent offen.
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