Franz Schuh

Sämtliche Leidenschaften

Cover: Sämtliche Leidenschaften
Zsolnay Verlag, Wien 2014
ISBN 9783552056947
Gebunden, 224 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

"Ich will hier nur eines erzählen, nämlich wie ich Lili, die mich natürlich auch verlassen hat, eines Tages kennenlernte." Der Erzähler er heißt wie der Autor Franz Schuh ist Mitte sechzig, ein Künstler in Wien, der eher schlecht als recht von seiner Kunst leben kann. Deshalb verdingt er sich als Frühstückskoch im Café Formanek. Als er eines Morgens aus dem Haus stürzt, gerät er unversehens in eine große Menschenmenge, zwischen Polizeiautos und -sirenen die Dreharbeiten zu einer "Tatort"-Folge. Aus dieser Situation rettet ihn die Filmstudentin Lili Fichte. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft, bei ihm wohl mehr.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.02.2015

Helmut Schödel kennt und schätzt Franz Schuh als Schwergewicht der Wiener Literaturszene, der sie nie zu einer universalen Thesen aufschwingen würde, weil er viel zu sehr um die "Zumutungen des gemeinen Alltags" weiß. Und so folge er auch in dem Buch "Sämtliche Leidenschaften" keiner groß angelegten Dramaturgie, sondern seinen Gedanken. Schuh selbst sei das Konzept, erkennt der Rezensent, das "Bewusstseinsflimmer" sein poetologischer Zugriff. Es streift Themen wie die Angst, den Vaterhass und andere Liebesangelegenheiten. Toll findet Schödel auch eine alte Szene aus dem Hotel Sacher, mit der Schuh das ganze intellektuelle und künstlerisch Wien in einem Satz einfängt: "Gehen S' scheißen mit Ihrer Doppelmoral", musste er sich da von der Schauspielerin Susi Nicoletti sagen lassen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.02.2015

Franz Schuhs Buch "Sämtliche Leidenschaften" fehlt wohlweislich jede Genrebezeichnung, verrät Georg Renöckl, denn auch wenn der Autor in einem fiktiven Gespräch mit einem fiktiven Lektor behauptet, es ginge ihm nur darum, von einer Begegnung mit einer gewissen jungen Frau zu berichten, sollte man sich darauf gefasst machen, von Schuh durch zuweilen wirre Wortspielgänge geschickt zu werden, die genauso oft auf flache Kalauer einschwenken wie auf tiefsinnige Assoziationen, erklärt der Rezensent, anscheinend unentschieden, was er davon halten soll.
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