Frank Spilker

Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen

Roman
Cover: Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2013
ISBN 9783455403664
Gebunden, 158 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Frank Spilker, Kopf der Band "Die Sterne", erzählt eine Geschichte vom Niedergang, und das so lässig und lakonisch, dass man seinem Helden liebend gern folgt. Beängstigende Anwandlungen plagen Thomas Troppelmann. Unvermittelt schlägt er sich durchs Walddickicht, während er eigentlich im Büro in Hamburg-St. Pauli sitzt. Seit ihn seine Freundin verlassen hat, läuft sein Leben aus dem Ruder. Die Aufträge zum Artwork von Plattencovern sind dramatisch geschwunden. Und jetzt wird er mit seinem Grafikbüro "Tropical Design" auch noch aus den Räumen geworfen, weil er es versäumt hat, den Mietvertrag zu verlängern. Da bleibt nur eins: rein in den Zug und raus aus Hamburg. Doch je länger die Fahrt dauert, desto unübersehbarer die Anzeichen, dass etwas Gespenstisches im Gange ist, dessen Ausmaße Thomas noch nicht einmal ahnt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.07.2013

Till Briegleb war immer ein großer Fan der Hamburger Band Die Sterne, auch oder ganz besonders wegen der Texte von Frank Spilker, die eigentlich schon eine Art "atmosphärisch dichter Kurzliteratur" waren. Umso mehr erstaunt es ihn, dass Spilker in seinem Debütroman "Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen" nichts von seiner präzisen Beobachtungsgabe für "die Schwierigkeiten des Menschseins" offenbart. Einen Poproman nach "Bastelanleitung" hat Spilker geschrieben, bedauert Briegleb, "maximal gewöhnlich bei minimaler Komik". Pop hat - wie Fußball übrigens auch, erklärt der Rezensent - mit der Schwierigkeit zu kämpfen, bei gleichbleibenden Regeln interessante Ergebnisse zu produzieren. Spilker ist an dieser Herausforderung gescheitert, findet Briegleb.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.04.2013

Der Rezensent Jan Wiele kann sich noch gut an einige der Songs der Band "Die Sterne" erinnern, große Krisen wirkten ziemlich unwahrscheinlich und die Sterne hatten "Sex in den Trümmern und träumten", berichtet er. Der Sänger der Band, Frank Spilker, hat jetzt einen Roman geschrieben, in dem er mit den Missständen in der Kreativbranche abrechnet, "Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen" heißt das Buch. Angesichts des Titels hatte Wiele eigentlich gehofft, eine humorvolle Tirade im Sterne-Stil vorgesetzt zu bekommen, Spilkers Buch stellt sich aber als ziemlich ernst heraus. Der Antiheld Thomas Troppelmann ist Grafikdesigner in Hamburg, und als ihm dort die Decke auf den Kopf fällt, zieht es ihn in die heimatliche Provinz. Er besucht seine Eltern und erinnert sich an seine Kindheit in einer christlichen Erziehungsanstalt, die ihm Rückblickend als Vorhölle erscheint, die Flucht ist auch eine Konfrontation mit alten Traumata, fasst Wiele zusammen. Der Rezensent hätte sich mehr Ironie gewünscht, für einen wirklich ernsthaften Künstlerroman fehlt es dem Buch schlicht an Tiefe, findet er.
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