Florjan Lipus

Bostjans Flug

Cover: Bostjans Flug
Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783518224700
Gebunden, 167 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Slowenischen von Johann Strutz Mit einem Nachwort von Peter Handke. "Bostjans Flug" ist der Roman einer slowenischen Kindheit und Jugend, die unauslöschlich von Verlust geprägt wird. Die wichtigsten Stationen der Geschichte, die sich räumlich und zeitlich miteinander verflechten und in Johann Strutz' Übersetzung zu einem erschütternden, ästhetisch faszinierenden Ganzen verbinden, sind: Verschleppung und Deportation der Mutter und ihr Tod im Konzentrationslager, während der Vater in der Deutschen Wehrmacht dient; Heimkehr und zweite Heirat des Vaters; die in mythisch-magische Dimensionen reichende Welt der sterbenden Großmutter; Einsamkeit und Trauer des jugendlichen Bostjan - und die rettende Begegnung mit der ersten Liebe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.01.2013

Zur Handlung von Florjan Lipuš' Roman "Boštjans Flug" sagt Mathias Schnitzler nur das Allernötigste. Vielleicht möchte er nicht zu viel verraten, denn dass der Roman unbedingt lesenswert ist, das stellt der Rezensent gleich am Anfang klar: "Solch einen Roman, das ist ein Versprechen, haben Sie noch nicht gelesen". Im Weiteren geht es also mehr um die Geschichte der Kärtner Slowenen seit dem frühen Mittelalter im Allgemeinen und die Lebensgeschichte des Autors im Besonderen. Ob das auch in "Boštjans Flug" behandelt wird, bleibt unklar. Und zur Handlung: Eine Liebesgeschichte ist es, in der auch KZs vorkommen, informiert der Rezensent. Klingt gefährlich nach Hollywood? "Lipuš kann das, weil er ein Zauberer ist, der Ernst macht mit dem Schreiben", versichert Schnitzler, der auch für Johann Strutz' "famose Übersetzung" von diesem "phänomenalen Buch" ein Kompliment übrig hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.11.2012

Man kann Florjan Lipuš und seinen Übersetzer Johann Strutz gar nicht genug loben, meint Matthias Weichelt. Er versucht es trotzdem und preist ausführlich die Sprachkunst des Autors, den Rhythmus, die Präzision seiner Beschreibungen. Von der Neuausgabe von "Boštjans Flug" erhofft sich Weichelt, sie möge Lipuš "endlich" in das Bewusstsein der deutschsprachigen Leserschaft heben. In dem Roman beschreibe der Autor ein raues Kärntner Dorf, in dem die Sprache an Bedeutung verloren hat. Ausgiebig zitiert Weichelt: "Kein Wunder, wenn hierherum alle schweigen, es schweigen Fleisch und Holz, weil sie das wenige bereits gesagt haben, das ihnen die Vorfahren noch übrig ließen." Was bleibt, sind Arbeit, Alltag und Schweigen, fasst der Rezensent zusammen. In dieser Ödnis verliebt sich der junge Boštjan in ein Mädchen, verliert sich an sie und kann nicht länger stumm bleiben. Am liebsten hätte Weichelt nur aus dem Buch zitiert.
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