Fabian Hischmann

Am Ende schmeißen wir mit Gold

Roman
Cover: Am Ende schmeißen wir mit Gold
Berlin Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783827011480
Gebunden, 256 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

Max ist seit kurzem Lehrer, aber das hat nichts daran geändert, dass er noch immer am liebsten lethargisch vor dem Fernseher herumhängt und Tierfilme schaut. Doch dann kommt der Anruf seiner Eltern: Er soll Haus und Hund hüten, während sie in Griechenland sind. Als er sich auf den Weg macht, ahnt er noch nicht, dass er von Süddeutschland weiter nach Kreta reisen wird, sich in New York den Geistern der Vergangenheit stellen muss und dass Jan und Maria wieder in sein Leben treten - zwischen den beiden konnte er sich schon vor 15 Jahren nicht entscheiden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.05.2014

Alles in allem ist Fabian Hirschmanns Debütroman "Am Ende schmeißen wir mit Gold" ein recht klassischer Coming-of-Age-Roman, dessen Protagonist Max sich an den "spiegelglatten Oberflächen eines allgegenwärtigen Wohlstands" reibt, die nur notdürftig die Abgründe darunter verbergen, berichtet Morten Freidel. Max hütet das Haus seiner Eltern und wird von der ehemals vertrauten Umgebung in die Erinnerungen an seine Jugendzeit gedrängt, bis sich eine Katastrophe ereignet - welche, möchte der Rezensent nicht verraten - und er erst seinen Eltern nach Griechenland nachreist und anschließend nach New York, das Hirschmann wie eine Variante Gotham Citys beschreibt, fasst Freidel zusammen. Es ließen sich bestimmt einige Details im Aufbau des Romans kritisieren, meint der Rezensent, aber weil die der Spannung keinen Abbruch tun, will Freidel lieber Hirschmanns Mut, sich "der Schönheit und Melancholie von Erinnerungen anzunehmen", loben.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.03.2014

Völlig kalt gelassen hat Marie Schmidt Fabian Hischmanns Debütroman um den Lehrer Max Flieger, der für sich eine gespaltene Persönlichkeit beansprucht und dessen Eltern während eines Griechenlandurlaubs ums Leben kommen. Eigentlich passiert genug, es geht - mit demonstrativen Parallelen zum Film "Fight Club" - um (auch sexuelle) Identitätsfindung, man reist nach New York und Griechenland, knüpft an alte Liebschaften und Rivalitäten an. Doch dem ruhigen Fluss von Hischmanns Roman ist das kaum anzumerken und der Leser befindet sich stets in der wohligen Gewissheit, dass am Ende schon noch alles gut werden wird, stellt die Rezensentin wenig berührt fest. Dabei liest sich das Ganze flüssig und durchaus nicht unangenehm, aber vielleicht liegt hier ja auch das Problem für Schmidt. Letztlich manifestiert sich für sie in diesem Roman die literarisch so uninteressante "Erfahrungsarmut", die Florian Kessler kürzlich in der "Zeit" den in den Literaturinstituten von Hildesheim und Leipzig ausgebildeten Bildungsbürgerkindern vorgeworfen hatte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.03.2014

Rezensentin Margarete Stokowski kann Fabian Hischmanns Debütroman "Am Ende schmeißen wir mit Gold" leider nicht viel abgewinnen. Die Geschichte um den zwangsneurotischen Mittzwanziger Max, der als Lehrer arbeitet, ansonsten aber nur von Sex träumt und Tierfilme schaut, bis seine Eltern bei einer Gasexplosion auf Kreta sterben und sein Leben eine positive Wendung nimmt, hält die Kritikerin schlicht für eine "langweilige" Loser-Geschichte. Und das, obwohl immer wieder geschossen wird und auch an Sperma, Kotze und Pisse nicht gespart wird, bemängelt Stokowski. Auch von Hischmanns Sprache kann sie nur wenig Gutes berichten: Allzu detaillierte Beschreibungen uninteressanter Dinge treffen hier auf Formulierungen, die wie Fingerübungen in "kreativem Schreiben" erscheinen, urteilt die unzufriedene Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.03.2014

Recht missmutig bespricht Rezensentin Judith von Sternburg den Debütroman des Leipziger Literaturinstitut-Absolventen Fabian Hischmann, mit dem sie arg tadelnd ins Gericht geht: Das Buch dümpele herum, seine Geschichte bekomme der Autor nicht in den Griff, er verhebe sich gar, selbst ein "verheißungsvoller Abgrund" liefere nicht, was man sich als Romanleser davon verspreche. Ein Buch voller zwar löblicher, doch ärgerlicherweise stets durchscheinender Absichten, urteilt die Kritikerin. Dass das Buch gleich für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde, tut ihm nicht gut, meint von Sternburg in ihrem Fazit und wünscht dem Autor abschließend, dass er in seinen folgenden Romanen eine souveränere Stimme finden wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.02.2014

Christopher Schmidt geht mit diesem Roman hart ins Gericht. Nennt er das Buch anfangs noch "verwuschelt", fallen ihm gegen Ende seiner Besprechung ganz andere Bezeichnungen für diesen Adoleszenzroman von Fabian Hirschmann: Mittelstufen-Lektüre, infantile Hilfsverb-Prosa, Mainstream-Generationenporträt. Egal, meint Schmidt, der die Literaturseminare leise fluchend zum Teufel wünscht. In diesem Buch, ist einfach alles drin, von popkulturellen Codes über beliebte Reisedestinationen mit Wiedererkennungseffekt bis selbstreferentielle und Genre-Kino-Anleihen. Und natürlich dürfen auch bunte Bewegungsvokabeln nicht fehlen. Sonst hätte der Autor ja nicht bestanden, meint Schmidt.
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