Emanuel Maeß
Gelenke des Lichts
Roman
Wallstein Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783835334397
Gebunden, 254 Seiten, 20,00 EUR
ISBN 9783835334397
Gebunden, 254 Seiten, 20,00 EUR
Klappentext
Seit er Angelika bei einem dionysischen Neptunfest über den Strand tanzen sah, bedrängen ihren aufgewühlten Bewunderer völlig ungeahnte Regungen. Nicht nur wirkt sich die Begegnung bewusstseinserweiternd auf seine Wahrnehmung aus, ihn erfasst darüber hinaus ein schwerwiegendes und allumfassendes Verlangen nach Wahrheit, Schönheit und Selbsterkenntnis, das weder das elterliche Pfarrhaus noch die zeitgenössischen Bildungsinstitutionen stillen können. Seine Suche führt aus der Mitte der Welt, Urspring an der Werra, einer tief in der Vergangenheit liegengebliebenen Provinzidylle im Schatten des Eisernen Vorhangs, in Brückenorte des Wissens und Weltstädte der Weisheit. Götter, Geister und Dämonen melden sich zu Wort, als der postmoderne Studienbetrieb entscheidende Fragen offenlässt. Kommen sie zu spät? Am Ende bleiben nur die Liebe, der Sprung und die Gelenke des Lichts.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2019
Rezensentin Wiebke Hüster hat sich angesteckt bei der romantischen Erzählkunst von Emanuel Maeß. Was dieser in seinem Debütroman leistet, scheint Hüster bemerkenswert. Die Geschichte der Innerlichkeit im 21. Jahrhundert anhand eines jungen Mannes, seiner Jugendliebe und seiner geistigen Entwicklung erzählt ihr der Autor ohne Rückwärtsgewandtheit oder formellen Schmus, geradeaus, aber mit viel Poesie und Ironie. Dass der Ich-Erzähler im Buch mitunter etwas altklug wirkt, kann Hüster verzeihen angesichts von Schilderungen von Landschaften und Empfindungen, die sie gefangennehmen.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.03.2019
Hymnisch bespricht Gustav Seibt diesen Debütroman von Emanuel Maeß, den er allerdings nur Lesern empfehlen möchte, die ihn auch zu schätzen wissen. Denn dieser Roman ist von einer solch "unwahrscheinlichen Schönheit" und Zeitverlorenheit, dabei allerdings nie rückwärtsgewandt, dass der Kritiker gar nicht aufhören möchte, darin zu lesen. Aus der Romantik schöpfend, den Überschwang immer wieder leise nüchtern bremsend, kurz: in "fein austarierter Perfektion" erzählt ihm Maeß die Bildungsgeschichte eines jungen Mannes, der in den Achtzigern in einem ostdeutschen Dorf aufwachsend, erste Liebe, Schul- und Studienzeit erlebt, vor allem aber in Musik und Lektüren (Hölderlin, Goethe, Jean Paul, Nietzsche!) schwelgt und sich dabei in "Rilkescher Steigerung in weiteren Kreisen" entfaltet, wie der Kritiker schreibt. Statt Psychologie und DDR-Nostalgie verspricht dieses Debüt eine Feier der Philosophie und Landschaftsbeschreibungen von der Qualität Adalbert Stifters, schwärmt der Rezensent.
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