David Monteagudo

Wolfsland

Roman
Cover: Wolfsland
Rowohlt Verlag, Reinbek 2015
ISBN 9783498045272
Gebunden, 272 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Vollmond in der archaischen Landschaft der galicischen Berge: eine Serie von Frauenmorden erschüttert das Dorf Brañaganda. Die Bauern haben dafür nur eine Erklärung - ein Werwolf treibt sein Unwesen. Der Waldhüter Enrique, verheiratet mit der Dorfschullehrerin und verantwortungsbewusster Familienvater, versucht als einziger, Vernunft in die vom Aberglauben bestimmte Aufklärung der Morde zu bringen. Doch ausgerechnet Enrique muss die Grenzen der Rationalität erfahren. Als er sich in eine junge Frau verliebt, gerät ihm sein Leben aus der Kontrolle. Und eines Nachts steht der Werwolf vor ihm im Wald und stellt ihn vor eine unmögliche Wahl: "Ich habe Hunger. Du musst dich entscheiden, deine Frau oder deine Geliebte." "Wolfsland" beginnt als realistische Erzählung und wird nahezu unmerklich zu einem fantastischen Traum.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.03.2015

Steckt ein Werwolf hinter einer Mordserie in einem spanischen Dorf? Zwar deuten alle Anzeichen darauf hin, doch "nichts ist einfach, nichts eindeutig", meint Sylvia Staude nach der Lektüre von David Monteagudos aus der Ich-Perspektive geschriebenem, zwischen Krimi, Schauergeschichte und psychologischem Roman changierendem Buch: Ob und wie es der Kritikerin gefallen hat, bleibt nach ihrer im wesentlichen aus einer Inhaltsangabe bestehenden Besprechung zwar ebenso offen, wie die Fragen, die seinerseits Monteagudo Staude zufolge unbeantwortet lässt. Man darf aber mutmaßen: gelangweilt haben dürfte sie sich wohl nicht. Das "Wolfshaar" sei jedenfalls feingesponnen, schreibt sie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.02.2015

David Monteagudos zweiter Roman "Wolfsland" ist eine veritable Werwolf-Geschichte, berichtet Rezensent Ralph Hammerthaler und ist mit dem Buch im Wesentlichen ganz einverstanden. Durchaus gespannt streift er durch das galicische Dorf Branaganda, bis schließlich ein vermeintlicher Werwolf beginnt, in den Vollmondnächten junge Mädchen nach und nach zu zerfleischen. Die rückblickend aus der Perspektive Orlandos und von Monteagudo in nüchterner, aber "geschärfter" Sprache erzählte Geschichte zieht den Kritiker zwar in ihren Bann, vor allem wenn Orlandos vernunftgeprägter Vater den Werwolf in den eigenen Reihen finden will. Gern wäre auch der Kritiker dieser Spur weitergefolgt, allerdings muss er im Verlauf der Lektüre feststellen, dass der Autor kein hintersinniges Psychogramm schreibt, sondern immer weiter ins Surreale abgleitet. An der gelungenen Übersetzung Matthias Strobels hat Hammerthaler aber nichts auszusetzen.
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