David Levithan

Letztendlich sind wir dem Universum egal

Roman
Cover: Letztendlich sind wir dem Universum egal
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2014
ISBN 9783841422194
Gebunden, 400 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Martina Tichy. Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren - aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein? Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 28.06.2014

Frank Griesheimer ist begeistert von diesem Jugendbuch der neuen Art. Neu, weil es sowohl emotional bewegt, als auch intellektuell und philosophisch fordert, ohne deshalb weniger Spaß zu machen, und weil es mit ihm möglich ist, sich als Jugendlicher über seine eigene Generation, ihre Ängste, Sehnsüchte und Lebensbedingungen zu vergewissern, versichert der Rezensent. Das wäre schon eine ganze Menge. Dass David Levithans turbulente Geschichte um einen Jungen, der jeden Tag ein anderer ist, nur mit den nämlichen Gedanken und Gefühlen, auch noch raffiniert und melodramatisch gemacht ist, wie Griesheimer betont, und vor allem einen Helden hat, der dem Rezensenten ungemein sympathisch und daher in seinen vielen Verkörperungen nachvollziehbar bleibt, ist eigentlich kaum noch zu glauben.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.03.2014

David Levithans "Letztendlich sind wir dem Universum egal" - im Original "Every Day" - ist ein philosophisches Gedankenexperiment der Sorte "was wäre, wenn...", berichtet Hartmut El Kurdi. Was also wäre, wenn ich jeden Tag im Körper eines anderen Menschen aufwachte, keinen eigenen Namen hätte, keine Familie, kein eigenes Leben, sondern immer nur zu Besuch im Körper und Leben anderer wäre? Das ist das Szenario, das Levithan erschaffen hat, erklärt der Rezensent. Der Ich-Erzähler A verliebt sich allerdings irgendwann in die Freundin eines Wirts, und die Geschichte wird kompliziert, verrät El Kurdi. A, er, sie, es, erklärt ihr die Situation und die beiden versuchen, sich zu arrangieren. Ganz nebenbei werden in Levithans Buch Identitäts-, Geschlechts-, Köper- und sonstige Fragen aufgeworfen, die nicht nur die jugendliche Zielgruppe beschäftigen dürften, vermutet der Rezensent.