Ayelet Gundar-Goshen

Eine Nacht, Markowitz

Roman
Cover: Eine Nacht, Markowitz
Kein und Aber Verlag, Zürich 2013
ISBN 9783036956817
Gebunden, 432 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Hebraeischen von Ruth Achlama. Ausgerechnet der unscheinbare Jakob Markowitz soll die wunderschöne Bella zur Frau nehmen, um ihr die Flucht aus dem nationalsozialistischen Europa nach Palästina zu ermöglichen. Doch zurück in der Heimat, sieht Jakob nicht ein, sein unverhofftes Glück wieder aufzugeben, und verweigert Bella die vorher vereinbarte Scheidung. Skurrile Figuren tummeln sich in Gundar-Goshens Buch, das historische Fakten und Fiktion über die Zeit des britischen Mandats und Staatsgründung Israels vermischt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.01.2014

Ayelet Gundar-Goshen gelingt es, in ihrem Debütroman "Eine Nacht, Markowitz" der Gründergeneration Israels zu huldigen, ohne in Klischees oder politische Schwarz-Weiß-Malerei abzurutschen, lobt Rezensent Carsten Hueck. Sie erzählt die Geschichte eines unscheinbaren Mannes, Jakob Markowitz, der in den frühen Jahren versucht, unter widrigen Umständen seinen Platz im neuen Land zu finden, der zwischendurch als Waffenschmuggler eingesetzt wird und aus einer Scheinehe zwecks Einreiseerlaubnis für eine europäische Jüdin eine dauerhaftere Einrichtung macht als seiner Anvertrauten lieb ist, fasst der Rezensent zusammen. Dass die Geschichte funktioniert ,liegt vor allem an dem ironischen Ton der frühen jiddischen Literatur, den Gundar-Goshen übernommen hat, meint Hueck, denn der entlarvt noch das größtes Pathos als alltäglich und "zum Heulen menschlich", so der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.11.2013

Möglicherweise hat sie den Roman auch nur nicht ganz verstanden, gibt Eva Menasse freimütig zu. So, wie sie ihn verstanden hat, ist Ayelet Gundar-Goshens Text jedoch zwar "kein richtig schlechtes" Buch, hat flotte wie rührende Momente, wie die Rezensentin vorsichtig schreibt, kommt aber doch derart thesen- und fadenlos daher, ist von so "schauerlicher" Dramaturgie und "bevölkert" von in Beton gemeißelten Figuren (wie bei Homer, findet Menasse), dass die Lektüre Rezensentinnen-Nerven kostet. Nein, warum dieser um 1948 in Israel spielende Paarreigen vor historischer Tapete geschrieben, geschweige veröffentlicht werden musste, leuchtet Menasse nicht ein.
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