Ara Güler, Orhan Pamuk

Istanbul

Cover: Istanbul
DuMont Verlag, Köln 2010
ISBN 9783832192921
Gebunden, 184 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Dieser mit einem Text von Orhan Pamuk eingeleitete Fotoband zeigt in lebendigen und sehnsuchtsvollen Bildern die türkische Metropole von den 1940er bis in die 1980er Jahre. Mit dem unbestechlichen Blick des preisgekrönten Fotografen Ara Güler, dem Auge von Istanbul , begegnen wir der ästhetischen Melancholie dieser einzigartigen Stadt, die zwischen Tradition und Moderne oszilliert. Hier treffen sich Orient und Okzident, hier verweben sich Vergangenheit und Gegenwart. Die beiden großen Söhne dieser Stadt, die beide ursprünglich Maler werden wollten, beschreiben den Zauber und die Faszination ihrer Heimatstadt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.04.2010

Kurz und begeistert lässt sich Angela Schader in ihrer Kritik von Orhan Pamuks Essayband "Der Koffer meines Vaters" auch zu Ara Gülers Istanbul-Bildband vernehmen, für den der Literaturpreisträger das Vorwort geliefert hat. Es handelt sich um größtenteils in den 50er und 60er Jahren entstandene Fotografien in Schwarzweiß, die trotz ihrer kühnen Kompositionen niemals inszeniert wirken, wie die Rezensentin lobt. Sie ist begeistert von der Unmittelbarkeit der ungeschönt wirkenden Aufnahmen, die nicht selten ein faszinierender "rußiger Schleier" zu bedecken scheint, wie Schader fasziniert beobachtet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.03.2010

Eindringlich und mit einem Hauch Wehmut beschreibt Brigitte Werneburg die Bilder des 1928 in Istanbul geborenen, vielfach ausgezeichneten Meisterfotografen und Magnum-Mitglieds Ara Güler. Die in den sechziger und siebziger Jahren entstandenen Aufnahmen zeigen eine zugleich dynamische und anachronistische Stadt: Moderne Schnelligkeit und alte Armut, die im Entstehen begriffenen Stadtautobahnen aus Beton und die ehrwürdigen heruntergekommenen Holzhäuser der "Mühseligen und Beladenen", wie es bei Orhan Pamuk im Vorwort heißt. Nur wenige Städte haben in den letzten Jahrzehnten derartige Umbruchphasen erlebt wie Istanbul, hält die Rezensentin fest, und das Verdienst Gülers sei es, die "unwiederbringliche Vergangenheit" als "große Kränkung" erkannt und mit der Kamera für die Nachwelt festgehalten zu haben.