Adam Hochschild

Der große Krieg

Der Untergang des Alten Europa im Ersten Weltkrieg
Cover: Der große Krieg
Klett-Cotta Verlag, München 2013
ISBN 9783608946956
Gebunden, 525 Seiten, 26,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober. In seinem Epos lässt Adam Hochschild den Ersten Weltkrieg, dessen Echo bis in unsere Zeit nachhallt, lebendig werden. Er richtet seinen Blick auf das Kriegsgeschehen und die diplomatischen Verwicklungen der großen Mächte. Im Zentrum der Darstellung stehen nicht nur die prominenten Befürworter des Krieges (u. a. Rudyard Kipling, H. G. Wells, Conan Doyle und John Galsworthy); viele, wenig beachtete Kritiker und Gegner aus allen Schichten kommen zu Wort. Zahlreiche Porträts von Kaiser Wilhelm II., Kaiser Franz Joseph, den Romanows und der Generäle wie von Hindenburg, von Moltke, Ludendorff, French, Haig, Milner und des jungen Churchill runden das Panorama ab. Hunderte von Soldatenfriedhöfen säumen die Felder in Belgien und Frankreich; dort kamen Millionen Soldaten in dem Krieg ums Leben, der allen Kriegen ein Ende machen sollte. Gelingt es uns, die Wiederholung dieser Geschichte zu vermeiden?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.12.2013

Cord Aschenbrenner befasst sich in einer Sammelrezension zu aktuellen Büchern über den Ersten Weltkrieg auch mit Adam Hochschilds Buch "Der Große Krieg". Der Autor schildert den Krieg vornehmlich aus britischer Perspektive, sowohl aus der der Kriegsbefürworter als auch der Kriegsgegner und Kriegsverweigerer in Grossbritannien, so der Rezensent. Er lobt Hochschilds die Quellen gekonnt nutzende Darstellung als besonders packend. Angst, Leid, Tod der Opfer, Wahnsinn und Verblendung der Befehlshaber macht der Autor für Aschenbrenner eindringlich lebendig. Er sieht in dem Buch zwar keine umfassende "Geschichte des Großen Krieges" wie der Titel nahelegt, aber eine Geschichte der Schrecken des Zweiten Weltkriegs.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.10.2013

Stephan Speicher stellt klar, dass dieses Buch von Adam Hochschild keineswegs vom alten Europa handelt, sondern von Großbritannien und seiner Haltung zum Krieg, genauer dem Ersten Weltkrieg. Die Bedeutung des Buches liegt für den Rezensenten ohnehin weniger in der Thematik, sondern in der Art und Weise, wie sie der Autor präsentiert: Aufwühlend, schockierend durch Anschaulichkeit und Quellennähe, oder, wie Speicher es nennt, vermittels einer "kunstvollen Naivität", mit der er den Opfern in ihrer kriegerischen Verblendung nahekommt, ohne sie jedoch moralisch zu verurteilen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.10.2013

Vom Untergang des alten Europa, wie es im Titel prangt, kann Rezensent Gerd Krumeich in diesem Buch des amerikanischen Historikers Adam Hochschild beim besten Willen nichts entdecken. Der Leser, meint er, sei also gewarnt. Vor einer typisch angelsächsischen Geschichte des Ersten Weltkriegs nämlich, in der immer wieder Einzelschicksale, britischer Arbeiterführer und Kriegskritiker etwa, vorkommen und die Schilderung von Entwicklung und Niedergang des britischen Empires exkursartig unterbrechen. Hat der Rezensent sich erst darauf eingestellt, machen ihm Hochschilds genaue, liebevolle und, wie Krumeich meint, auch fesselnd geschriebenen Einlassungen richtig Freude. Als Gesamtdarstellung des Ersten Weltkrieges aber, das betont Krumeich eigens noch einmal gegen Ende seiner Besprechung, taugt ein Buch, in dem Verdun kaum eine Rolle spielt und Langemarck zur Karikatur schrumpft, nicht.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de