Eric Newby

Ein Spaziergang im Hindukusch

Cover: Ein Spaziergang im Hindukusch
Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783821845104
Gebunden, 359 Seiten, 29,50 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Matthias Fienbork. Mit 24 Fotografien und einer Karte. Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro: "Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.08.2002

"Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde", offenbart Georg Sütterlin seine Bewunderung für den bereits 1958 in englischer Sprache erschienenen Reisebericht "Ein Spaziergang im Hindukusch" von Eric Newby. Der heute 83-jährige Reiseschriftsteller hatte sich in jüngeren Jahren - nicht ohne eine gehörigen Portion Leichtsinn - mit mehreren anderen Laien vorgenommen, den Gipfel eines afghanischen Sechstausenders zu stürmen. Das Unternehmen scheiterte zwar kurz vor den Ziel, aber die Beschreibung der haarsträubend abenteuerlichen Expedition gelinge Newby ganz hervorragend, schwärmt Rezensent Sütterlin. Das sei vor allem dem stets humorvollen und bescheidenen Tonfall des Autors im Buch zu verdanken. Newby entwerfe "vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter" und zeige außerdem eine "hervorragende Beobachtungsgabe", wenn es darum geht, die Eigenheiten von Land und Leuten zu konturieren. Kurzum: In der Geschichte des Genres Reiseliteratur beschreibe "Ein Spaziergang im Hindukusch", der ja in Wirklichkeit gar keiner war, einen "Wendepunkt", ist Sütterlin überzeugt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2002

Ein "hinreißend komisches Buch" nennt Ulla Biernat Eric Newbys Reisebericht aus dem afghanische Nuristan. Dort wollte der ausgestiegene Haute-Couture-Verkäufer 1958 einen Sechstausender besteigen, ein als ernstgemeint bezeichnetes Unterfangen, das natürlich im absoluten Desaster endete. Newbys Darstellung, meint Rezensentin Biernat, sei perfekt inszeniertes Understatement und glänzende Parodie auf die stiff-upper-lip-Attitüde, mit der die britische Literatur Laien so gern durch die Welt reisen lässt. Aber nicht nur: Der Autor kontrastiere seine Lakonie eben auch mit intensiven Naturschilderungen und "Schnappschüssen von feiner Tristesse".