Katerina Poladjan

In einer Nacht, woanders

Roman
Cover: In einer Nacht, woanders
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783871347177
Gebunden, 172 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Beinah schon hatte Mascha ihre Kindheit in Russland vergessen, da reißt ein Anruf sie in die Vergangenheit zurück: Die junge Frau soll das Haus ihrer verstorbenen Großmutter verkaufen, das Haus ihres Kindheitsglücks, aus dem sie vertrieben wurde, als ihre Eltern die Sowjetunion verließen. Längst hat das graue Berliner Leben Maschas Erinnerungen verschüttet und auch die Rätsel ihrer Familie: Was trieb die schöne, lebensuntüchtige Mutter damals fort? Warum ließ der Vater sie im Westen so bald im Stich? Und was wurde wirklich aus Maschas geliebter Großmutter Tamara, einer Raumfahrtingenieurin mit höchsten Verbindungen? Überstürzt bricht Mascha auf ins winterliche Russland. Was als Fahrt in eine fremd gewordene Welt beginnt, wird zu einer Reise in die Kindheit, zu einer Flucht, zur Möglichkeit eines anderen Lebens.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2012

Nicht nach Moskau, nach Moskau zieht's die Protagonistin schließlich in diesem Psychokrimi von Katerina Poladjan, sondern nach Berlin, nach Berlin. Bis es soweit ist, muss Sabine Berking allerdings manchen Schauder über sich ergehen lassen. Derart finster sind die Abgründe, die sich der aus Russland stammenden Wahlberlinerin Mascha eröffnen, als ein Erbe sie zurück in ihre alte Heimat ruft und sie mit ihrer Herkunft und den dunklen Flecken in ihrer Familiengeschichte konfrontiert. Packend findet Berking den Plot, in dem Wölfe und ein Faktotum herumspuken, wenn Polodjans Sprache auch eher sparsam daherkommt. Das abgezirkelte Stakkato im Präsens macht die bedrückende Atmosphäre und Dramatik in diesem Text für Berking sogar noch stärker spürbar.
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