Edgar Allan Poe

Umständlicher Bericht des Arthur Gordon Pym aus Nantucket

Roman. 7 CDs
Cover: Umständlicher Bericht des Arthur Gordon Pym aus Nantucket
Parlando Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783935125888
CD, 29,95 EUR

Klappentext

7 CDs, 547 Minuten. Ungekürzte Lesung von Christian Brückner. Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt. Der Ich-Erzähler Arthur Gordon Pym berichtet von seinen furchtbaren Erlebnissen an Bord eines Walfängers. Als blinder Passagier, versteckt von seinem Freund im Bauch des Schiffes, wird ihm das Leben zur Qual. Während unter der Besatzung eine Meuterei ausbricht, erlebt er alle Schrecken des Lebendig-begraben-Seins. Bei einem schweren Sturm kentert das Schiff. Pym rettet sich auf das kieloben treibende Wrack, dem Wahnsinn nahe... Was als Abenteuerreise begann, wird zur Höllenfahrt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 31.12.2008

Als "Hörgenuss vom Feinsten" feiert Rezensent Rolf Michaelis Christian Brückners Einlesung von Edgar Allan Poes fantastischem, auf hoher See spielenden Gruselroman. Was die Lesung für ihn speziell zum Ereignis macht, ist die Fähigkeit Brückners, ebenso überzeugend den "sachlichen Ton des Berichterstatters" wie den naiven Ton Pyms zu präsentieren, und dabei auch noch die schrulligen Feinheiten von Arno Schmidts Poe-Übersetzung mitglänzen zu lassen, die Michaelis immer wieder genussvoll "ins Biedermeierliche der Entstehungszeit" des Textes "ausflippen" hört.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008

Wilhelm Trapp ist von Christian Brückners Lesung genauso begeistert wie von dem Roman. Edgar Allan Poe, für Trapp ein grandioser Autor und Chronist "tiefster Seelenpein", habe mit diesem rätselhaften Text auf mehrfache Weise die literarische Moderne vorweggenommen. In dem "See- und Schockroman" von 1838 geht es um die Reise des Jungen Pym, der in einem Kanu langsam dem Südpol, vor allem aber der Farbe Weiß, entgegendriftet. Damit sei gewiss die Sinnlosigkeit und der Zweifel gemeint, die "übercodierte Leere", die später die Moderne dominierte, erklärt Trapp. Sarkastisch und unkonventionell mute ebenfalls an, dass der Autor das Konzept der sinnorientierten Erzählung infragestellt und darüber hinaus mit Autorschaft und Metafiktion spielt. Pyms Sprache bekommt in Brückners Inszenierung genau den richtigen Ausdruck, findet Trapp. Der Stimmkünstler sei der Inbegriff eines Männertyps, der "ein wenig zur Hysterie neigt": in seinem eigenen Verlag intoniert er viele US-amerikanische Romane, gibt sich speziell der "Desolation des westlichen Helden" hin. Für Trapp trifft diese Inszenierung wirklich ins Schwarze: in Brückners Pym sieht er einen lebenshungrigen aber ebenfalls xenophoben Menschen, hinter dem er den Geist des Kolonialismus vermutet.
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