Georg Forster

Reise um die Welt

Cover: Reise um die Welt
Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783821862033
Gebunden, 608 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Mit ca. 80 großformatigen Abbildungen. Illustriert von eigener Hand. Mit einem biografischen Essay von Klaus Harpprecht und einem Nachwort von Frank Vorpahl. Der Weltumsegler und Forscher, der Schriftsteller, der Aufklärer, der Revolutionär Georg Forster ist der geheime, der verdrängte, der unterschlagene Klassiker der deutschen Literatur. Goethe hat den blutjungen Autor des großen Berichts von der zweiten Weltreise des Captain Cook (1772 - 1775) bewundert, und er beobachtete sein Geschick bis zum einsamen Tod in einer Pariser Dachkammer mit einem beinahe brüderlichen Interesse, obwohl er die Ideen des Mitgründers der Rheinischen Republik in Mainz nicht gutheißen konnte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.12.2007

Reinstes Leserglück quillt uns aus jeder Zeile der Rezension von Christian Semler entgegen, was bei einem Reisebuch aus dem Jahr 1784 einiges heißen will! Der damals zwanzigjährige Georg Foster habe die dreijährige Reise mit Weltumsegler James Cook "auf so elegante, präzise, verständliche und oft auch anrührende Weise" beschrieben, dass Semler sich dem Urteil des Vorwortverfassers Klaus Harpprecht (dessen Instruktivität ebenfalls gewürdigt wird) sofort anschließen kann: Ja, dieses Buch ist "eines der frühen Meisterwerke der deutschen Literatur". Vollendet wird das Glück des Rezensenten dann von den in dieser Ausgabe erstmals mit dem Text gemeinsam veröffentlichten 572 botanischen und zoologischen, während der Reise angefertigten Zeichnungen Fosters, Semler zufolge "wunderbar feine, genaue, subtil kolorierte Werke", wie man sie nur von Audubon kenne, "dem genialen Vogelmaler des 19. Jahrhunderts". Semler kritisiert an dieser Edition lediglich fehlendes Kartenmaterial, einen etwas zu spärlich geratenen Anmerkungsapparat und fehlende Übersetzungen aus dem Lateinischen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.12.2007

Jens Bisky bringt dieser neu aufgelegte Entdeckerbericht - Autor war der gerade 18-jährige Georg Foster, der mit seinem Vater bei James Cook mitreiste - ins Schwärmen. Er nennt das Buch, das seinerzeit " zum Muster der Gattung" wurde, "rundum geglückt". Es scheint dem Rezensenten, als hätten die zeitgenössischen Herausgeber sich von Forsters Enthusiasmus "anstecken" lassen. Die mittlerweile im Londoner Natural History ausgestellten Pflanzenskizzen von Forster in das Buch zu integrieren, betrachtet der Rezensent als sehr gute Idee. Beeindruckend an den Aufzeichnungen des jungen Entdeckers findet Bisky auch, dass der getrieben ist von dem Wunsch, das Fremde zu verstehen und einen differenzierten Blick zu üben: "Ihm fehlt der Blick des Kolonialisten, der sich überlegen weiß, die Fremden idealisiert oder verteufelt." Sein Fazit ist eine uneingeschränkte Empfehlung: "Man lernt in diesem Buch viel über die Möglichkeiten des Menschen, deswegen wirkt es nicht verstaubt."
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.10.2007

Einigen Eindruck hat dieser Prachtband mit Georg Forsters1778 zuerst erschienenem Bericht seiner Weltreise auf Rezensent Uwe Justus Wenzel gemacht. Nicht unwesentlichen Anteil haben daran Forstes eigene wieder gefundene Illustrationen, deren lange Editionsgeschichte Wenzel elektrisiert nacherzählt. Der Text selbst stützt sich seinen Informationen zufolge auf die historisch-kritische Ausgabe der Forster-Werke des Berliner Akademie-Verlags. Zum Ereignis macht das Buch für den Rezensenten aber auch Frank Vorpahls informiertes Nachwort und ein Essay von Klaus Harpprecht über das mit tragischen Zügen versehene Leben Forsters. Fragloses Highlight sind selbstredend die "sorgsam" reproduzierten Illustrationen. Doch so sehr sie auch "Augenweide" sind, am meisten bestechen den Rezensenten doch Forsters Schilderungen selbst, die aus seiner Sicht immer noch durch ihre Farbigkeit und Eleganz überzeugen, und das Werk des Damals dreiundzwanzigjährigen Assistenten der Naturkunde zu einem, wenn nicht "dem Klassiker der aufgeklärten philosophischen Reiseliteratur und Naturbeschreibung" machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.10.2007

Der Wissenschaftler Georg Forster, der James Cook auf seiner Weltumseglung von 1772 bis 1775 begleitete, dürfte zwar nicht wirklich als vergessen gelten, immerhin wurde er in der DDR mit einer historisch-kritischen Werkausgabe gewürdigt, erklärt Steffen Richter. Trotzdem freut er sich nachdrücklich über diese prächtige Ausgabe seines Reiseberichts, der 1777 auf Englisch, 1778 von Forster selbst übersetzt auf Deutsch erschien. Das Reisejournal kann mit Recht als erste richtige wissenschaftliche Reisebeschreibung gelten, teilt der Rezensent mit, der aber zugleich betont, dass sich das Buch mitunter wie ein veritabler Abenteuerroman liest. Das Besondere an Forsters Beobachtungen, die sich nicht auf wissenschaftliche Faktensammlung beschränkten, sondern auch Philosophisches, Anthropologisches und Philologisches einfließen ließen, sei, dass er in Begegnungen mit Eingeborenen stets die in der Kolonialisierung liegende Schattenseite der Entdeckung fremder Menschen und Länder berücksichtige und gegenüber anderen Lebensweisen Respekt zeige, so Richter bewundernd. Ebenfalls erfreulich findet er, dass einige Zeichnungen Forsters, die dieser auf der Reise angefertigt und dann aus Not verkauft hatte, nun wieder mit dem Reisebericht abgedruckt worden sind.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2007

In dieser Ausgabe von Georg Forsters schon mehrfach aufgelegter "Reise um die Welt" kommt, freut sich der Rezensent Kilian Trotier, endlich zusammen, was zusammengehört. Der Text nämlich, den man kannte, und die Bilder, die man nun erstmals sieht. Der Text berichtet von der großen Expedition des James Cook in den Jahren 1772 bis 1775, an der auch Georg Forster teilnahm, in erster Linie sogar als Zeichner, der die Entdeckungen und Funde von Flora und Fauna ins Bild setzte. An den Bildern hatte er eben darum aber keine Rechte. Die "zeichnerische Begabung" des Autors ist, so Trotier, unverkennbar und darum sind die mehr als 80 großformatigen Abbildungen des Bandes auch ein echter Gewinn. Erst mit ihnen werde das Buch zum eindrucksvollen "Gesamtkunstwerk".
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