Frantisek Smahel

Die Hussitische Revolution

3 Bände
Cover: Die Hussitische Revolution
Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2002
ISBN 9783775254434
Gebunden, 2286 Seiten, 180,00 EUR

Klappentext

Aus dem Tschechischen von Thomas Krzenck. Redaktion Alexander Patschovsky. Mit Abbildungen und Karten. Nach einem wissenschaftshistorischen Überblick über den Hussitismus aus der Sicht der Historiker wird in drei Kapiteln die böhmische Gesellschaft am Vorabend der revolutionären Phase analysiert, um die geistigen, religiösen und sozialen Prozesse und Phänomene aufzuzeigen, die als die verborgenen Wurzeln der böhmischen Revolution zu erkennen sind. Es folgt in klassischer Erzählweise auf fast 1.000 Seiten der eigentliche Verlauf der Ereignisse, die Geschichte der böhmischen Länder in den Jahren 1409 bis 1437: Von der Reform zur Revolte - Anatomie des revolutionären Konflikts - Aufstieg und Niedergang der radikalen Bruderschaften. Das analytische Schlusskapitel behandelt Folgen, Reaktionen und Ausblicke. Eine umfassende Bibliographie von fast 200 Seiten und verschiedene Register runden das Werk ab. Die Originalausgabe "Husitska revoluce" (1993, 1995-1996) wurde für die vorliegende Ausgabe überarbeitet und ergänzt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.02.2003

Sowohl die nationale Geschichtsschreibung der Tschechen wie auch die marxistische Historiographie hatten die Geschichte der hussitischen Revolution für sich reklamiert und bestimmte Seiten im Wirken des tschechischen Kirchenreformators Jan Hus betont, andere bewusst übersehen, schreibt Friedrich Prinz. Er möchte damit die Bedeutung dieses neuen Standardwerks unterstreichen, das Aufnahme in die "Monumenta Germaniae Historica" gefunden hat. Auch die deutsche Bohemistik sei im 19. Jahrhundert aus nationalistisch-ideologischen Gründen auf Distanz gegangen. Erst nach 1945 wurde das Phänomen des Hussitismus in der BRD neu gewürdigt, die Tschechen mussten bis nach 1989 darauf warten. Das Warten hat sich gelohnt, behauptet Prinz begeistert. Drei Bände umfasst "Die Hussitische Revolution", zu umfangreich, um nur eine Inhaltsangabe zu wagen. Prinz resümiert in seiner Besprechung die einzelnen Kapitel des Buches und kommt zu dem Schluss, dass der Autor weniger die Person Hus als vielmehr die durch seinen Tod ausgelösten Revolutionswellen ins Visier genommen hat. Leider, beklagt sich Prinz als letztes und einzigstes, ist in der deutschen Ausgabe das Kapitel über den Hussitismus als europäisches Phänomen ausgespart worden - gerade das sei doch aber spannend für eine vergleichende Annäherung der Revolutionsforschung und für ein internationales Publikum.
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